Das Projektvorhaben AGROfloW beabsichtigt Agroforstsysteme in die Praxis umzusetzen und zu erforschen. Im Fokus stehen dabei neben der Dürreprävention und dem Niederschlagserosionsschutz insbesondere die Einbettung in eine ökonomische und soziale Partnerschaft zwischen Landwirtschaft und Kommunen.
Agroforstsysteme bieten als Mehrnutzungskonzepte Lösungsansätze zur Anpassung an klimawandelbedingte Änderungen wie Starkregenereignisse und Dürre und leisten gleichzeitig einem Beitrag für die Entwicklung regionaler Wertschöpfungsketten in ländlich geprägten Gebieten. So kann zum Beispiel lokal produziertes Holz und Biomasse einen Beitrag zur Wärmewende liefern und Obst und Nüsse ein weiteres Standbein für die Betriebe darstellen. Gleichzeitig stellen Agroforstsysteme eine bewährte Anpassungsstrategie gegenüber den Folgen des Klimawandels dar und können Leistungen von öffentlichem Interesse erbringen. Das bezieht sich primär auf die Fähigkeit solcher Systeme Starkregenereignissen abzupuffern und so die Erosion durch Wasser zu vermindern. Zudem reduzieren Bäume die Windgeschwindigkeit und verringern die Austrocknung des Bodens. Neben der Förderung von Biodiversität kann zusätzlich Kohlenstoff und Humus im Boden aufgebaut werden.
Kurz gesagt haben Agroforstsysteme durch Kohlenstoffspeicherung und die Substitution fossiler Rohstoffe das Potential einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten, sowie lokale Auswirkungen abzuschwächen.

Das Projekt AGROfloW hat eine Lebensdauer von drei Jahren (2024-2027) und wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) unter dem Förderprogramm „Nachhaltige Erneuerbare Ressourcen“ gefördert.

Ziele

AGROfloW verfolgt grundlegend die folgenden Ziele:

  1. Entwicklung und Implementierung neuer innovativer Agroforstsysteme mit den Schwerpunkten Wasserkreisläufe und interkommunale Kooperation für eine produktionsintegrierte Optimierung von Agroforstsystemen in Deutschland, Prinzip der Mehrnutzungskonzepte.
  2. Sektorübergreifende Kooperation der Landwirtschaft mit den Kommunen, der lokalen Wasser- und Energiewirtschaft, sowie der Gefahrenabwehr für Siedlungen und Infrastruktur.
  3. Klimawirksamkeit der Agroforstwirtschaft und detaillierte LCA Agrarholz in den lokalen Wert-schöpfungsketten der Modell- und Demonstrationsstandorte.
  4. Klimaschutz durch Kohlenstoffaufbau, Zwischenspeicherung und Substitution fossiler Roh-stoffe, hier die Wirksamkeit abschätzen (aus Literatur, Praxis und MODEMA-Daten) und interpolieren für einen bundesweiten Beitrag zum Klimaschutz durch die Landwirtschaft.
  5. Stärkung und Sichtbarkeit einer ländlichen Bioökonomie für und mit der Landwirtschaft in einer guten ländlichen Entwicklung im Zusammenwirken mit den ländlichen Kommunen.
  6. Politische, rechtliche und fördertechnische Weiterentwicklung zum rechtssicheren Ausbau der Agroforstwirtschaft in Deutschland. Unter anderem das Ineinandergreifen verschiedener Sektoren und zugehörige Schnittstellen wie z.B. im Rahmen einer Gewässerrenaturierung oder Starkregenprävention einer Kommune.

AGROfloW erarbeitet die grundlegenden Ziele auf den Demonstrationsstandorten mit den Landwirtinnen und Landwirten, um so zum einen die praktische Anwendbarkeit aufzuzeigen und im Netzwerk deutschlandweit sichtbar zu machen. Zum anderen, um die Anforderungen der Praxis an die Rahmenbedingungen, sowohl in ökonomischer als auch in rechtlicher Sicht wissenschaftlich fundiert ableiten zu können.

Partner

  1. Institut für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) an der Hochschule Trier (Umwelt-Campus Birkenfeld)
  2. Forschungsgruppe Wasser des Instituts für Technologietransfer an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (FITT)
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